Geld, Zahlen und Ziele

Heute kommen die Karten auf den Tisch. Auch nach der Veröffentlichung von „Soap“ möchte ich weiter alle Interessierten über die Entwicklung bei diesem Experiment auf dem Laufenden halten. Denn nun steht ja eine der wichtigsten Fragen an: Funktioniert so eine Veröffentlichung im Selbstverlag? Kann sie Erfolg haben? Ist sie vielleicht sogar die Zukunft des Buches?

Was kann ich mit „Soap“ verdienen?

Nachdem nun sowohl das Taschenbuch als auch das eBook veröffentlicht sind, habe ich genaue Werte: Beim Verkauf eines Taschenbuchs verdiene ich 2,31 Euro und beim eBook sogar 3,35.

Das sind 25% des Nettopreises beim Taschenbuch und beim eBook sogar 70%! Verglichen mit den üblichen 5-10%, die ein Autor bei einem Verlag bekommt, sind das natürlich gigantische Werte.
Der wichtigste Unterschied ist allerdings, dass ein Autor bei einem Verlag in der Regel einen „Vorschuss“ bekommt, der bei Debütautoren irgendwo zwischen 1000 und 5000 Euro zu liegen scheint.  Diesen Vorschuss darf der Autor auch unabhängig vom Erfolg des Buches behalten, also auch wenn es floppt. In meinem Fall trage ich das komplette Risiko selbst.

Hinzu kommt, dass ich natürlich auch Ausgaben hatte und gerade jetzt für das Marketing habe. Dabei laufen Kosten von rund 1000 Euro an. Genau gesagt für die folgende Punkte:

  • ISBN und einen Eintrag in das Verzeichnis lieferbarer Bücher.
  • Kostenlose Exemplare für Helfer, Testleser, Leserunde, Gewinnspiele, Presse usw.
  • Porto und Briefumschläge für den Versand der obigen Exemplare
  • Facebook-Werbung (teste ich zur Zeit in kleinem Umfang)
  • Weitere PR-Maßnahmen

Ich muss also ca. 400 Exemplare von „Soap“ verkaufen, um überhaupt erst in den Bereich zu kommen, in dem ich an der Aktion Geld verdiene.

Was sind die Ziele?

Für mich persönlich wäre das Projekt ab 500 verkauften Exemplaren kein Flop mehr. Dann mache ich einen kleinen Gewinn, habe mehr Leute erreicht als ich über meinen Blog und die Social Media Seiten kenne und kann davon ausgehen, dass das Buch in der Welt wahrgenommen wird.

Ein richtig amtlicher Erfolg wäre es für mich ab 1000 verkauften Exemplaren. Dann gibt es einen ernstzunehmenden Gewinn von über 1000 Euro und eine stolze Zahl an Lesern. Ich wäre dann auf jeden Fall sehr zufrieden! Das ist gleichzeitig in meinen Augen eine Zahl, die mit etwas Glück und gescheiten Werbemaßnahmen erreichbar ist. Und es ist auch eine Zahl, die mich zu einem nächsten Projekt auf demselben Weg motivieren würde.

Aber wenn wir ehrlich sind: Selbst bei 1000 verkauften Exemplaren könnte man noch nicht von einem Modell sprechen, das sich auch aus professioneller Sicht rechnet. Denn „Soap“ war nur möglich, weil viele – teils professionelle – Kräfte auf eine Bezahlung verzichtet oder sie dramatisch reduziert haben. Von meinen Arbeitsstunden wollen wir mal gar nicht reden. Soll dieser Weg also jemals mehr sein als ein sehr schönes und motivierendes Hobby, müsste man schon bei mindestens 3000 verkauften Exemplaren landen. Dies wäre dann auch ungefähr eine Zahl, die man oft bei Erstauflagen von Büchern findet. 3000 verkaufte Exemplare sind jetzt nicht mein primäres Ziel, sondern einfach nur eine Zahl zum Träumen von einer schönen, neuen Autorenwelt …

Wie läuft es bisher?

Es ist noch keine Woche seit dem offiziellen Startschuss vergangen. Bisher wurden 46 Exemplare verkauft – ohne die von mir selbst gekauften. Es waren 26 Taschenbücher und 20 eBooks. Ich bin mit diesen ersten Zahlen nicht unzufrieden, hatte auf 50 Stück in den ersten Verkaufstagen gehofft. Aber trotzdem zeigt sich schon, dass Geduld gefragt sein wird. Auch der E-Day am Montag hat – trotz zehn teilnehmender Käufer – nicht den ganz großen Sprung in den Amazoncharts gebracht. Beste Platzierung für das eBook war Platz 700 und Platz 26 in Belletristik/Humor.

Es muss also klar sein: Die oben genannten Ziele sind natürlich nicht in einem Monat zu erreichen. Ein erstes Fazit peile ich frühestens nach einem halben Jahr voller regelmäßigen Aktionen und Aktivitäten an. Zumindest bei einem Flop wüssten wir dann Bescheid. Und wenn es ein Erfolg wird, dann wird das Buch sich hoffentlich auch in einem Jahr noch gut verkaufen!

1 Kommentar

JP

Wenn’s mir nicht gefällt, lass ich mich gerne für 2,31 € auf einen Espresso einladen, um ausführlich Kritik üben zu können.

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