Soap

Ich hab ja mal einen Roman geschrieben. Das ist viele, viele Jahre her. Ich war auf einem sehr schönen Tauchurlaub und hatte in den Tiefen des Meeres die Eingebung, dass meine Erfahrungen als junger, ahnungsloser Autor bei einer legendären Fernsehserie doch eine gute Basis für eine spannende und witzige Geschichte sein könnten. So entstand „Soap“, die Geschichte eines jungen, ahnungslosen Autors, der zu einer legendären Fernsehserie kommt und dessen Leben dadurch immer mehr zur Soap wird.

Mir gefiel der Roman ja ganz gut. Einigen Leuten, die ihn gelesen haben, ebenfalls. Eine Literatur-Agentin war sogar so angetan, dass sie mich unter Vertrag nahm. Allerdings konnten weder sie noch ich den Stoff bei einem Verlag unterbringen. „Medien funktioniert nicht in Romanen“ war die oft gehört Absage neben den üblichen formellen „Passt nicht ins Programm“-Briefen. Die Agentin wollte dann auch lieber, dass ich etwas Neues schreibe, weil sie meinen Stil mochte, aber nicht an den vorliegenden Stoff glaubte. „Soap“ landete im „Alte-Texte“-Word-Ordner und schlummert dort seit vielen Jahren vor sich hin.

Nun ist ein neues Zeitalter angebrochen. Verlage sind sicher immer noch die Möglichkeit Nummer Eins, sein Buch an die Öffentlichkeit zu bringen, aber mittels Internet und den technischen Möglichkeiten (Ebooks etc.) ist das Selbstveröffentlichen von Büchern weit einfacher geworden. Manch einer hat sogar Erfolg damit. Und da ich ständig höre (und auch selbst sage), dass wir Autoren uns neue Wege erschließen müssen, um an unser Publikum zu gelangen, will ich nun den Selbstversuch starten, das Buch alleine auf den „Markt“ zu bringen.

Ich fahre morgen in den Urlaub, neben mir rattert der Drucker und wirft die derzeit 264 Seiten des Romans aus, den ich nun zunächst einmal erneut lesen werde. Ich erinnere  mich, dass ich selbst mit vielem noch nicht zufrieden war – besonders dem Anfang. Daher werde ich nun die nächsten Arbeitsfreien Wochen – auch nach dem Urlaub – nutzen, um die Geschichte auf Vordermann zu bringen, den modernen Gegebenheiten anzupassen und die seitdem gemachten weiteren zehn Jahre Erfahrung im Fernsehgeschäft mit einzubauen. Ich freue mich darauf! Und habe schon erste Ideen.

Da ich aber prinzipiell ein träger Mensch bin, der ohne Deadline durch Sender oder Produktionsfirmen gerne mal etwas versanden lässt, werde ich die Überarbeitung öffentlich in meinem Blog begleiten. In der Hoffnung, dass der interessierte Leser mir Feedback, Input und den notwendigen Tritt in den Hintern gibt. In loser Folge werde ich in den nächsten Monaten immer wieder mal über den Stand der Dinge berichten, Meinungen einholen, vielleicht auch mal vorab Auszüge posten, die dann kritisiert werden können. Und so weiter. Ich hab da noch keinen genauen Plan, der wird sich bilden. Wer also möchte, kann „live“ miterleben, wie die Arbeit vonstatten geht, welche Probleme es zu lösen gibt und was dann am Ende daraus wird.

Trotzdem werde ich nicht alle Inhalt verraten, denn ein wesentliches Merkmal des Romans ist, dass jedes Kapitel mit einem sehr klassischen Cliffhanger endet, die im zunehmendem Maße dramatischer werden. Soap eben. So gibt es alle klassischen Elementen, reichlich (verbotene) Liebe und Sex, Intrigen, Dramen und Tränen. Aber neben alldem soll der Roman auch eine ironisch-kritische Betrachtung des Fernsehgeschäfts sein. Aus der Sicht eines jungen, ahnungslosen Autors. So, jetzt werde ich aber erst einmal die 26 Kapitel aus meiner Vergangenheit lesen und mich dann wieder melden …

5 Kommentare

Sabine Kern

Klasse! Darauf freue ich mich jetzt schon! Möge der Urlaub zum Gelingen beitragen! 🙂

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Michael

Wobei das Manuskript ins Handgepäck schon mal nicht mehr passt. Hat gegen ein Wimmelbuch “Shaun das Schaf” verloren. Aber auf dem Flug muss ich ja auch eher die Kinder jonglieren …

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Anja

Ach, das finde ich gut, dass Du diese Schublade endlich mal wieder aufgezogen hast :-). Ich freue mich sehr darauf, die Entstehungsgeschichte des Buches mitzuverfolgen und vor allem, es dann schlussendlich selbst zu lesen.

Und einen Tritt in den Allerwertesten kann ich Dir auch geben, wenn Du ihn brauchst :-).

Zunächst einmal wünsche ich Dir und Deiner Familie einen schööööööööööönen Urlaub! Genießt die Zeit und kommt erholt wieder!

LG Anja

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