Niemals geht man so ganz

Warum ich nach zwanzig Jahren als Drehbuchautor bei der „Lindenstraße“ aufhöre.

Als ich 1997 an meiner ersten Storylinesitzung der „Lindenstraße“ teilnahm, steckte Klaus Beimer mitten im Abi, Olaf Kling hatte soeben aus Versehen mit einer Handgranate seine Wohnung in die Luft gejagt und Hajo Scholz war noch glücklich mit seiner Berta verheiratet. Die erste Folge, zu der ich das Drehbuch schrieb, trug die Nummer 651. Am Sonntag zur Bundestagswahl wird wieder eine Folge aus meiner Feder gesendet – Folge 1643 – in der ich übrigens einen Mini-Auftritt im unscharfen Hintergrund habe.

 

Eine meiner ersten Storylinesitzungen

Ich habe also in zwanzig Jahren zusammen mit meinen wunderbaren Kolleginnen und Kollegen die Geschichten für tausend Folgen entwickelt. Ich habe zu fast vierhundert davon die Drehbücher geschrieben. Ich habe Klaus Beimer durchs Studium, zwei Ehen und zahllose Krisen gebracht. Die dritte Ehe wurde vorletzten Sonntag eingegangen – wenn auch nur zum Schein. Einfach habe ich es unsere Figuren nie gemacht.
Aber das war’s dann jetzt auch. Ende letzten Jahres habe ich Hans und Hana Geißendörfer gesagt, dass ich als Autor aufhören möchte. Sie haben angemessen schockiert reagiert, aber auch Verständnis gezeigt und es mir und der Serie ermöglicht, dass wir über ein gutes halbes Jahr einen langsamen Ausstieg inklusive Übergabe an das neue Autorenteam hinbekommen konnten. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

 

Wie eine echte Familie

Dankbar bin ich sowieso. Die „Lindenstraße“ hat nicht nur mein berufliches Leben geprägt, sondern auch mein privates. Mein ganzes Leben. Ich habe viel gelernt, ich habe viele Freunde gefunden, eine neue Familie. Die auch über meinen Abschied hinaus weiter bestehen wird. Es war eine wunderbare, aufregende, manchmal sehr emotionale, oft einfach nur witzige, aber nie belanglose Zeit. Ich konnte unfassbar viele Menschen erreichen und Teil deutscher Fernsehgeschichte sein. Es war für einen Menschen, der aus Leidenschaft heraus Geschichten erzählt – erzählen muss – ein wahr gewordener Traum. Danke, Hans, dass Du mich in Deine Familie aufgenommen und dieses wunderbare Leben ermöglicht hast.

(Hier kann man nachlesen, wie ich im zarten Alter von 24 von Hans Geißendörfer “entdeckt” wurde.)

Aber bin ich denn dann nicht wahnsinnig, wenn ich das alles ohne Not aufgebe? Ein wenig schon. Ja. Aber zwanzig Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Im letzten Jahr bin ich mehr als einmal an Punkte gekommen, an denen ich Müdigkeit verspürte. Meine Geschichten in dieser Welt waren erzählt. Und bevor ich mich wiederhole, nicht mehr mit Feuer schreibe und zu einem personifizierten Waldorf-und-Statler werde, wollte ich diese einzigartige Serie lieber anderen überlassen. Frischen Ideen, neuen Wegen. Denn die „Lindenstraße“ hat sich stets und muss sich stets neu erfinden.

Der andere, mindestens genauso wichtige Grund für meine Entscheidung war eine neue, aufregende Perspektive in meinem Leben: Seit einigen Jahren schreibe ich Romane, die ich unabhängig von Verlagen selbst veröffentliche. Mit einigem Erfolg. Deutlich über 100.000 eBooks, Taschen- und Hörbücher konnte ich verkaufen – insbesondere unter meinem Pseudonym Vanessa Mansini. Bisher habe ich dies „nebenbei“ gemacht, immer an Zeitlücken bei der „Lindenstraße“ orientiert. Was manchmal zu gehetzter Arbeit geführt hat oder zu langen Pausen, die in Sachen Leserbindung keine gute Idee sind. Nun wage ich den Sprung ins kalte Wasser und werde mich ausschließlich auf das Schreiben von Romanen konzentrieren. Komplett unabhängig, aber auch ohne Netz und doppelten Boden. Diese Vorstellung hat mich elektrisiert. Die neuen Ziele sind eine echte Herausforderung, der ich mich gerne stellen möchte. Ohne Ablenkung, Kompromisse, Hin und Her. Und ja, auch ohne dass mir jemand reinredet. Denn wenn man Drehbücher schreibt, ist man immer Teil einer großen Kreativmaschine, was toll sein kann. Aber logischerweise gibt es Grenzen für die Geschichten, die durch Erzählrahmen, Budgets oder Entscheidungsträger gesetzt werden. Ich möchte diese Grenzen sprengen. Neues ausprobieren. Frei schreiben.

Das Selfpublishing gibt Autorinnen und Autoren eine Position, wie es sie noch nie in der Geschichte des Schreibens gegeben hat. Die digitale Welt ermöglicht es, die Zwischenschritte zwischen mir und meinen Leserinnen und Lesern auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und gleichzeitig unglaublich viele Leute zu erreichen. Ich wäre wahnsinnig, wenn ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen würde. Und ich kann alle Zuschauerinnen und Zuschauer, die gerne meinen Geschichten auf dem Bildschirm gelauscht haben, nur einladen, auch in die Welt meiner Romane einzutauchen. Zum Beispiel in meine erfolgreichste Reihe „Im falschen Film“, zu der gerade ein neuer Band erschienen ist. Oder in eins der vielen Bücher, die bald folgen werden. Wer meine Arbeit weiter begleiten möchte, erfährt auf dieser Mailingliste (Klick) alles Wichtige. So kann man den Sonntag dann auch vor 18:50 Uhr mit berührenden, witzigen und spannenden Geschichten verbringen.

Langweilig war’s nie

Ich werde die „Lindenstraße“ als Autor vermissen und kann nur hoffen, dass sie uns alle noch viele, viele Jahre mit ihrer Einzigartigkeit erfreuen wird. Ganz Schluss ist mit Beimer und Co übrigens für mich noch nicht. In den nächsten beiden Wochen gibt es noch einmal Folgen, zu denen ich das Drehbuch geschrieben habe. Und im Januar / Februar laufen die letzten sechs. Am 18.02.2018 wird dann die letzte Folge aus meiner Feder ausgestrahlt. Eine ungewöhnliche Folge, die ich zum Abschied schreiben durfte. Auch dafür bin ich sehr dankbar. Es wird sicher ein aufwühlender, trauriger, aber auch erleichternder Abend für mich. Die Folge wird „Niemals geht man so ganz“ heißen.

Prime Reading Panik

Seit gestern herrscht in meiner Facebook-Timeline Panik, Wut und Angst. Nicht etwa, weil Donald Trump den roten Knopf gefunden hat, sondern weil Amazon ein neues Programm eingeführt hat: Prime Reading. Amazon-Kunden, die Teil des Prime-Programm sind, dürfen in den nächsten drei Monaten ca. fünfhundert ältere eBooks kostenlos leihen und lesen. Selfpublisher konnten nur auf Anfrage mit ihren Büchern teilnehmen und werden für diesen Dienst mit einem pauschalen Betrag zwischen 200 und 1000 Euro bezahlt. Durch die Prime Reading eBooks wurden die Verkaufscharts auf Amazon wild durchgeschüttelt und viele, viele Bücher sind aus den Top 100 gefallen. Die Selfpublisher unter meinen Facebook-Freunden stehen deswegen zu großen Teilen Kopf. Grund dafür ist aus meiner Sicht eine erschreckende Ahnungslosigkeit.

Vergesst das Ranking!

Neben den oft nicht oder falsch wahrgenommenen Basis-Infos über das Programm, die wie immer sehr besonnen in der Selfpublisher-Bibel zu finden sind, scheint es mir immer noch selbst bei erfahrenen Selfpublishern ein großes Missverständnis zu geben: Viele sehen das „Ranking“ als zentral für die Sichtbarkeit eines eBooks an. Doch die Verkaufscharts von Amazon sind für den Erfolg eines eBooks allenfalls ein kleiner Faktor! Es sind nur wir Autoren, die ständig auf die Top 100 oder auch die Unterkategorien starren. Kaum ein Leser bzw. Käufer tut dies. Auf den Endgeräten (Kindle, Handy etc.) gibt es diese Charts teilweise nicht einmal oder sie sind sehr schwer zu finden. Und auch wer auf dem Computer kauft, richtet sich in der Regel viel mehr nach Empfehlungen von Amazon oder den berühmten „Kauften auch“. Diese entstehen aber anders als die Verkaufscharts – nämlich auf Basis der Beliebtheitslisten (nach unten scrollen), die wiederum durch die Verkäufe der letzten 30 Tage generiert werden und weitere Faktoren berücksichtigen. Natürlich weiß man bei Amazon nie genau, wie der entsprechende Algorithmus was wertet, aber es gibt zahlreiche Indikatoren, Tests von Koryphäen und auch persönliche Beobachtungen von mir. Diese Liste müsste jeder strategisch denkende Selfpublisher eigentlich im Auge behalten – viel mehr als das berühmte Ranking in den Verkaufscharts.

Prime Reading Leihen werden vom Algorithmus vernachlässigt

Jetzt die gute Nachricht bezogen auf Prime Reading: Für diese Beliebtheitslisten spielen Leihen über Prime Reading (genau wie Leihen über Kindle Unlimited) allenfalls eine indirekte Rolle. Sie werden nicht gewertet. Um das zu erkennen, reicht es, wenn man sich den Amazon-Kindle-Shop in den USA anschaut. Dort gibt es Prime Reading schon länger als in Deutschland. Derzeit läuft die zweite Runde, die wohl Ende März gestartet ist. Trotzdem sind Prime Reading Bücher, die ganz oben in den Verkaufscharts stehen, in den Beliebtheitslisten (dort „featured“ genannt) nicht annähernd so weit vorne wie ihr Ranking es eigentlich hergeben müsste. Natürlich gibt es auch positive Verkaufseffekte bei den empfohlenen Prime Reading Bücher. Schließlich erhalten sie ja auch bei Nicht-Prime-Kunden mehr Sichtbarkeit in der Werbung. Amerikanische Autoren bestätigen diesen Anstieg in den Verkäufen. Aber die Zahlen, die die Verkaufscharts auf den Kopf stellen, sind die Prime Reading Leihen und diese schaden der Sichtbarkeit anderer erfolgreicher Bücher nur sehr wenig. Auch bei „kauften auch“ scheinen sie nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, sonst hätten die Prime Reading Bücher ja haufenweise andere Prime Reading Bücher in ihrer Leiste – aber das ist nicht der Fall.

Also alles gut?

Na ja. Es gibt schon ein paar Probleme. Natürlich sind die Verkaufscharts auch ein Tool für Autoren, um den Erfolg von Büchern zu vergleichen. Das wird nun schwieriger. Komplizierter wird es mit den verschiedenen Programmen auch für Leser. Zumindest am Anfang. Aber immerhin können Kindle Unlimited Leser – auch wenn sie Prime haben – gar nicht über das neue Programm ausleihen. Sie landen automatisch bei KU, womit also keinem Autor abzurechnende Seiten verloren gehen. Trotzdem verstehe ich, dass einige Leute erst einmal verwirrt sind und ein paar Fragen haben. Aber auf die Fragen gibt es Antworten und Angst oder gar Wut auf Amazon ist völlig fehl am Platz.

Mich beschäftigt eher die Frage, ob dies in den Augen von Amazon ein Zukunftsmodell ist: Dass man pauschal für Leihvorgänge vergütet wird. Meiner Ansicht nach werden Leihmodelle in der Zukunft immer wichtiger werden und wenn man irgendwann auch bei neuen Büchern davon abhängig ist, dass Amazon einem ein Angebot macht, dann würde auch ich auf die Barrikaden gehen. Aber davon sind wir weit entfernt. Im Moment ist Prime Reading für die Teilnehmer – auch ich bin mit einer Folge von L.I.E.B.E. dabei – eine Promotion alter Titel, für die man sogar noch bezahlt wird. Also wirklich kein Grund zur Panik …

 

 

Meine Termine auf der Leipziger Buchmesse 2017

Wo kann man Michael Meisheit / Vanessa Mansini auf der Leipziger Buchmesse treffen?

Zunächst einmal gehöre ich zu den Lieblingsautoren, die auch dieses Jahr wieder einen sehr schönen Stand in Halle 5 (D204) haben werden.
Dort werde ich von Donnerstag bis Sonntag immer wieder mal anzutreffen sein. Auf jeden Fall findet man dort meine Bücher.
Auf der Facebook-Seite der Lieblingsautoren gibt es zudem alle aktuellen Infos und auch Live-Übertragungen während der Messe.


Wer sicher gehen will, findet mich bei folgenden Veranstaltungen:

 

Freitag, 24.03.

13:00 Uhr – Vortrag / Fragerunde: „Marketing für Selfpublisher“ (Halle 5 D206)

15:00 Uhr – Podiumsdiskussion „Selfpublishing und Lektorat“ (Halle 5 D600)

16:00 Uhr bis 18:00 Uhr  – Bloggertreffen mit den Lieblingsautoren (Halle 5 D204)

 

Samstag, 25.03.

10:00 Uhr – Leipziger Autorenrunde „Was man aus der Welt der Fernsehserien lernen kann und was nicht“ (Congress Center – Anmeldung notwendig)

16:00 Uhr – Lesung Vanessa Mansini, Kirsten Wendt und Eileen Janket bei den Lieblingsautoren (Halle 5 D204)

 

Sonntag, 26.03.

10:00 Uhr bis 12:00 Uhr – Großes Frühschoppen mit allen Lieblingsautoren bei Sekt, Saft und Cupcakes (Halle 5 D204)

12:00 Uhr – Meet&Greet mit Vanessa Mansini, Anna Winter, Hanni Münzer und Klaus Seibel bei den Lieblingsautoren (Halle 5 D204)

13:00 Uhr – Talk: „Raus aus der Unsichtbarkeit“ (Halle 5 D206)

Die Figuren

„It’s alive!“ (Dr. Henry Frankenstein)

Figur Wenn ich im letzten Beitrag mein Vorgehen bei der Entwicklung des Plots beschreibe, dann ist das natürlich nur die halbe Wahrheit. Es gibt keine Plotentwicklung ohne die parallele Entwicklung der Figuren. Bei mir ist dies ein ständiges Hin und Her. Die Geschichte prägt den Charakter der Figuren. Die Figuren verlangen eine bestimmte Richtung in der Geschichte.

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Von der Idee zur Geschichte

„Ideen zu haben ist himmlisch. Sie auszuarbeiten die Hölle“.

Dieses Zitat von Maurice Maeterlink stand auf dem Handout, das ich bei meinem ersten Drehbuchwochenendseminar Anfang der Neunziger Jahre als junger Mann bekommen habe. In der Alten Feuerwache in Köln hatte ein bis heute wenig bekannter Drehbuchautor Hobbyschreiber in einem schlecht geheizten Raum versammelt, um ihnen die Grundlagen des Drehbuchschreibens nahezubringen. Meine erste Berührung mit solch einer Theorie. Und dann wurde mir gleich das mit der Hölle vor die Nase gesetzt. Es hat mich nicht geschreckt, sondern war vielmehr die Initialzündung für meinen Weg als Autor. Was aber nicht bedeutet, dass der Satz nicht wahr ist. Ich würde ihn aus heutiger Sicht oft gerne umwandeln: „Ideen zu haben ist vergleichsweise einfach. Sie auszuarbeiten, ist die wahre Arbeit eines Autors.“ Weiterlesen ⟩

Die Facebookgruppe

Der Blick in die Autorenseele

Ab sofort gehen wir bei Backstage einen Schritt weiter: Es gibt nun eine Facebook-Gruppe, in der ich ab nächster Woche ins Detail gehen werde. Dort beschreibe ich die konkrete Entwicklung der Geschichte, der Figuren und stelle mich auch Diskussionen über das Manuskript, das in den nächsten Monaten entstehen wird. Es wird ab und zu Umfragen geben vor wichtigen Entscheidungen. Ich werde um Meinungen bitten und versuchen, alle Fragen zu beantworten. Wichtig ist aber zu verstehen, dass die Gruppe meine Arbeit begleiten soll. Es geht nicht um einen Roman, der mit Mehrheitsbeschlüssen entstehen soll – das halte ich auch nicht für möglich.

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Der Zeitplan

Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, dann mach einen Plan. Natürlich. Aber wenn man ein Buch schreiben und veröffentlichen will, sollte man sich am Anfang trotzdem überlegen, wie das laufen soll. Und ja, auch einen Plan machen, wann was wie angegangen werden muss. Der Plan kann dann natürlich zehn Mal geändert werden. Doch ohne Deadline fehlt mir selbst oft die Disziplin. Vor allem aber braucht man als Selfpublisher ja auch die Unterstützung von Dienstleistern wie Coverdesignern oder Lektoren und die werden sich bedanken, wenn man ihnen irgendwann etwas schickt und „morgen“ eine Reaktion haben will. Zudem ist es für die Vermarktung des Buches hilfreich, wenn man einen Veröffentlichungstermin anpeilen und irgendwann die Leserinnen und Leser auch auf ihn neugierig machen kann. Weiterlesen ⟩

Brief des Verlegers Michael Meisheit an die Autorin Vanessa Mansini

Liebe Vanessa,

ich freue mich sehr, dass wir erneut das Dreamteam der Publishing-Branche bilden und gemeinsam Deinen nächsten Roman stemmen werden. Die Idee mit der Frau, die zwanzig Jahre im Koma lag und nun in der „neuen Welt“ die Liebe sucht, passt wie die Faust aufs Auge zu uns. Als ich das gehört hab’, hab’ ich direkt zu meiner Frau gesagt: Das wird ein echter Mansini!

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Die Recherche

 

Die-KinderachterbahnVor ein paar Wochen war ich mit meinen Kindern im Heidepark. Meine vierjährige Tochter ist bei laufintensiven Tagen – und das war zweifelsohne einer – immer besonders gut auf meinen Schultern aufgehoben. Doch als ich sie auf dem Weg zur „Kinderachterbahn“ ein weiteres Mal hochheben wollte, rammte mir jemand von hinten ein Messer in den Rücken. Zumindest fühlte sich der Schmerz so an. Die Fahrt mit der Kinderachterbahn war danach nur noch halb so spaßig. Das Gute daran war jedoch, dass mir infolgedessen Physiotherapie verschrieben wurde und so bekomme ich dann auch die Steilkurve zum Thema dieses Eintrags.

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Die Gretchenfrage

Lohnt es sich wirklich, aus dieser Idee einen Roman zu machen?

All die Mühen, das Herzblut, die Zeit und auch das Geld, was nun investiert werden muss, sollte auf fruchtbaren Boden fallen! Die Idee muss einen Roman von mindestens zweihundert Seiten tragen. Zum Autor passen. Vor allem natürlich Leserinnen und Leser ansprechen. Es ist unmöglich, zu solch einem frühen Zeitpunkt mit Gewissheit sagen zu können, dass die Frau, die nach zwanzig Jahren Koma erwacht, das alles leisten kann. Es gibt aber Argumente dafür: Es ist ein zeitgenössisches, aber in der Form trotzdem originelles Thema. Es wird im Kern eine emotionale Liebesgeschichte geben, was traditionell viele Leserinnen anzieht. Es gibt viel Raum für Humor – eine meiner Stärken als Autor. Und die Idee hat den Wegguck-Test bestanden.

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