Die monatlichen Zahlen rund um meine Selfpublisher-Werke „Soap“ und „Irgendwas ist immer“ sind sehr ernüchternd. Es gab kaum Verkäufe.
Die Verkaufszahlen
Insgesamt wurden von „Soap“ bis Ende April 395 Bücher verkauft. 164 Taschenbücher und 231 eBooks. Dazu kommen über 60 als Rezensionsexemplar oder Dankeschön versendete Taschenbücher. Für den März konnten noch sieben verkaufte eBooks über den iBookstore nachgemeldet werden, was sicherlich über meine Platzierung auf der Shortlist beim Indie-Autor-Wettbewerb zu tun hatte, in deren Folge es eine besondere Promotion im Apple-Store gab. Eventuell kommt von dort also auch für den April noch etwas nach.
Im monatlichen Verlauf sehen die Zahlen nun so aus:
November | Dezember | Januar | Februar | März | April | |
Taschenbuch | 38 | 81 | 27 | 10 | 6 | 2 |
eBook | 23 | 65 | 66 | 45 | 29 | 3 |
Gesamt | 61 | 146 | 93 | 55 | 35 | 5 |
Leider sieht es bei „Irgendwas ist immer aus“ nicht viel anders aus. Nachdem die Kurztextsammlung im März sehr erfolgreich war, sind die Verkäufe und Ausleihen mit dem Verschwinden aus den Top-Listen bei Amazon ebenfalls eingebrochen:
Februar | März | April | |
Verkauft | 39 | 222 | 14 |
Verliehen | 7 | 70 | 2 |
Gesamt | 46 | 292 | 16 |
Insgesamt wurden nun 354 eBooks von „Irgendwas ist immer“ entgeltlich unters Volk gebracht – 275 verkauft und 79 verliehen.
Selfpublishing – ein Flop?
Es ist noch nicht ganz ein halbes Jahr vergangen seit der Veröffentlichung von „Soap“, aber ich vermute, dass sich bis zu dem Stichtag (23.05.) nicht sonderlich viel tun wird. Es gibt zwar weiterhin sporadische Verkäufe, aber die 500 verkauften Exemplare, die ich mir mal als Ziel für das erste halbe Jahr gesetzt hatte, werden es wohl nicht mehr werden.
Ich habe alleine durch „Soap“ bis heute rund 1000 Euro eingenommen. Das ist auch ungefähr die Summe, die ich für Werbemaßnahmen (vor allem verschenkte Bücher), die ISBN und diverse andere Sachen ausgegeben habe. Das ganze Experiment „Soap“ ist also jenseits der von mir investierten Arbeitszeit kein Verlustgeschäft. Und ich bin zuversichtlich, dass es langfristig immer wieder Verkäufe geben wird – halt im kleinen Rahmen. Es ist aber auch klar: Finanziell ist das Selfpublishing im Fall von „Soap“ in keiner Weise ein Erfolg. Auch bei „Irgendwas ist immer“ – wo ich bisher ca. 200 Euro eingenommen habe – sieht es nicht besser aus, denn hier hatte ich durch die professionelle Covergestaltung höhere Ausgaben …
Dennoch: Ich bin nicht unzufrieden. Es gab ein enormes Feedback, das größtenteils positiv war. Zur Zeit hat „Soap“ 41 Rezensionen bei Amazon mit einem Schnitt von 4.7 Sternen. Das heißt, dass jeder zehnte Leser auch darüber geschrieben hat und meistens hat ihm der Roman gefallen. Aber auch jenseits der Rezensionen bin ich auf die unterschiedlichste Weise mit Leuten ins Gespräch gekommen über „Soap“ und auch „Irgenwas ist immer“ – von Postings hier oder in den Social Media über Diskussionen nach meinen Second-Life-Lesungen bis hin zu Mails aus den unterschiedlichsten Ecken. Gefühlt haben unfassbar viele fremde Menschen „Soap“ gelesen, fühlten sich unterhalten, wurden teilweise aufgewühlt oder sogar verärgert (das Ende!). Dass ich dies so unmittelbar und so häufig mitbekommen konnte, hat viel mit dem Selfpublishing und natürlich mit meiner Präsenz im Internet zu tun. Und genau das war ja mein Ausgangspunkt: Die neuen Wege, die sich Autoren durch das Internet eröffnen. Ich hab viel gewonnen durch sie, noch mehr gelernt und ich habe Blut geleckt.
Ausblick
Das nächste Projekt mit dem Arbeitstitel „Nicht von dieser Welt“ steht bereits an. Zur Zeit suche ich für den neuen Roman noch Testleser und peile eine Veröffentlichung im Juni an. Wie bereits berichtet, will ich dabei mein Marketing komplett auf Amazon-Kindle ausrichten – einfach um zu sehen, ob die gemachten Erfahrungen, die gewonnenen Kontakte und die geschaffene Basis an interessierten Lesern reichen, um diesmal vielleicht in Sachen Erfolg noch einen deutlichen Schritt weiterzukommen.
Denn eine Erkenntnis ist für mich zentral: Für ein erfolgreiches Taschenbuch fehlen mir als Selfpublisher einfach die Mittel und die Zeit, um hier ernsthaft und dauerhaft gute Verkaufszahlen hinzubekommen. Im Moment ist das eBook – und da nun einmal ganz besonders die Kindle-Schiene von Amazon – der (einzige) Bereich, in dem Selfpublisher den Verlagspublikationen Konkurrenz machen können. Und zwar nicht nur in Einzelfällen, sondern – wie ein Blick auf die Bestsellerlisten zeigt – auch in sehenswertem Umfang. Diese Erkenntnis ist für viele im Geschäft sicherlich nicht neu. Als Neueinsteiger und bisheriger Holzbuch-Liebhaber wollte und musste ich es allerdings selbst erleben. Und fühle mich nun umso mehr gewappnet für die Zukunft des Buches. Bei der ich nach wie vor als Selfpublisher dabei sein will. Denn eins habe ich auch gemerkt: Es macht richtig Spaß …